stephanie kutzerStefanie ist Geburtsfotografin und wird auf unserem Blog in unregelmäßigen Abständen berichten, was Sie so während ihrer Arbeit zwischen Geburtshaus, Krankenhaus und Zuhause so erlebt. Sie begeleit Familien während der Schwangeschaft, Geburt, im Wochenbett und danach und hält diese magische Momente in einzigartigen Bilder fest.

Die angehende Hebamme Melina lernte ich bereits beim Babybauchshooting kennen, welches ein Geschenk ihrer Mutter war. Es war ein sehr schönes Shooting und darum bat sie mich, auch ihre Geburt fotografisch zu begleiten. Knapp drei Wochen vor dem errechneten Termin trafen wir uns, um die Details noch einmal zu besprechen. Wir scherzten noch darüber, dass ihre Tochter wahrscheinlich viel später zur Welt kommen wird, weil die Kleine noch gar keine Anstalten machte und es keinerlei Anzeichen für eine baldige Geburt gab. Um so überraschter wachte ich am nächsten Morgen auf, als mich die Nachricht erreichte, dass Wehen eingesetzt hätten. Ich wurde dann den ganzen Tag über die weiteren Wehentätigkeiten informiert, hielt mich stets bereit und abends war es auch endlich so weit. Ich fuhr gegen 23.00 Uhr von Prenzlauer Berg nach Tempelhof durch die glücklicherweise leeren Straßen Berlins und war einerseits aufgeregt, aber auch sehr gespannt.

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Als ich schließlich in die kleine hübsche Wohnung kam war ich überrascht, wie ruhig und entspannt die Atmosphäre war. Trotz Wehenschreie blieben alle Anwesenden ganz gelassen und auch ich war weder nervös noch angespannt, sondern ganz in meinem Element, der Fotografie. Neben mir waren noch Melinas Mutter, ihre beste Freundin und zwei Hebammen anwesend. Wir waren also sechs Frauen und eine wurde geboren. Die Stimmung war so unglaublich vertraut und liebevoll. Es ist natürlich ein sehr wichtiger Fortschritt, dass mittlerweile auch die Väter bei der Geburt anwesend sein dürfen, aber bei dieser Geburt habe ich verstanden, warum früher oft alle Frauen der Familie die Geburt begleiteten. Im Wohnzimmer wurde ein großer Pool für eine Wassergeburt aufgebaut und ich war mal wieder erstaunt, was zu Hause alles möglich ist. Alle versammelten sich schließlich im Wohnzimmer um den Pool und unterstützten Melina in ihren letzten Wehen. Ihre schwindenden Kräfte waren mir nur allzu gut vertraut und ich bewunderte mal wieder die Hebammen für ihre innere Gelassenheit und die richtigen Worte, die einem Selbstvertrauen schenken und die Stärke es aus eigener Kraft zu schaffen.

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Und so dauerte es auch gar nicht mehr lange und Melina durfte ihr kleines Mädchen in den Armen halten. Es ist wohl der emotionalste Augenblick einer Geburt und auch mir schossen sofort die Tränen in die Augen vor Freude, mit der Erinnerung an die Geburt meiner Tochter Frida. Die gemütliche Atmosphäre im Raum übertrug sich sofort auf das frisch geborene Mädchen, welches ohne schreien oder weinen sofort die Nähe der Mutter und das warme Wasser genoss. Diese wunderschöne Geburt wird immer in meinem Kopf bleiben und ich freue mich, dass ich ein Teil davon sein und sie für immer festhalten durfte.

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