Vorlesen für Babys und Kleinkinder

Es ist bekannt, dass Bücher bilden. Aber müssen tatsächlich auch schon Babys vorgelesen bekommen? Wir sagen: Ja, auf jeden Fall. Denn Bücher können auch schon für Babys eine große Rolle spielen. Sie lassen Babys und Kleinkinder lernen, helfen dabei, sich zu entwickeln und regen an, mit Anderen Kontakt aufzunehmen.

 

Gründe für das Vorlesen

Kindern in den ersten Lebensmonaten und Lebensjahren vorzulesen, fördert die Entwicklung der Sprachausbildung ungemein. Der Alltag eines Babys besteht darin seiner Mutter oder seinem Vater beim Sprechen zuzuhören. Dabei hören sie unterschiedliche Melodien und unterschiedliche Tonfälle, die allesamt einen Eindruck bei ihnen hinterlassen. Bücher regen uns Erwachsene nochmal besonders dazu an, auf verschiedene Arten mit dem Baby zu reden. Wir verstellen unsere Stimmen und setzten Mimik und Gestik ein.

Besonders beim Vorlesen wird dem Baby die gesamte Aufmerksamkeit gewidmet.

Sind Babys und Kleinkinder in dieser Zeit entspannt und haben sichtlich Spaß, dann fällt ihnen auch das Sprechenlernen umso leichter. Das Vorlesen kann sich auch als festes Ritual vorm Schlafengehen etablieren und damit als schöner Abschluss des Tages verankert werden.

Vorlesen ist nicht gleich Vorlesen

Reine Bilderbücher ohne Text bieten den großen Vorteil, dass die Erwachsenen kreativ und aktiv werden können. Die Gegenstände auf den dargestellten Bildern können benannt werden und den Kindern bei jedem Bild genau erklärt werden, was darauf zu sehen ist oder auch was darauf passiert. So lässt sich die wichtige Verknüpfung zwischen Gegenständen und Wörtern spielerisch erlernen. Umgekehrt kann man Fragen stellen, wie: „Wo ist die Katze?“; die Kleinen werden darauf zeigen, wenn sie Sprache und Bild bereits verknüpfen. Oder das Kind zeigt selbst auf Gegenstände und möchte das zugehörige Wort immer wieder hören. Dabei können die Kleinen auch Gegenstände kennenlernen, die in ihrer direkten Umgebung nicht häufig vorkommen.

 

Das Besondere an Büchern für Babys

Auch für Kinder im ersten Lebensjahr gibt es bereits spezielle Bücher. Sie sind besonders dick, übersichtlich und meist mit haptischen oder akustischen Anreizen versehen. Diese Fühlbücher stellen tolle Reize für Kinder dar, die sowohl zur einfachen Beschäftigung gegen aufkommende Langweile dienen, als auch mit tatsächlichem Lerneffekt. Motorisch und kognitiv werden durch diese Bücher erste und besondere Erfahrungen gesammelt. Mindestens genauso wichtig an diesen Büchern ist aber die Interaktion, die aufkommt, sobald sich Kinder und Eltern gemeinsam mit ihnen beschäftigen. Augenkontakt, Gespräche, Geborgenheit, erste gemeinsame Lesemomente gestalten diese Zeit.

Über Librileo:

Das Team von Librileo gemeinnützig arbeitet mit Familien, Kitas und verschiedenen Institutionen zusammen, um Familien an das Lesen heranzuführen. Das kostenfreie Programm von Librileo richtet sich hierbei an Familien in schwierigen Lebenslagen, die vom Erhalt regelmäßiger Transferleistungen abhängig sind.

Librileo möchte in der Kita und in Elternhaus das Lesen fördern. Deshalb wurden Bücherboxen entwickelt, welche die Familien nach Hause bekommen. Zusätzlich bietet Librileo gemeinnützig Lesestunden in öffentlichen Einrichtungen an, um Familien für die wunderbare Welt der Bücher zu begeistern und Eltern zu stärken.

Für Kita Erzieher*innen finden auch Workshops zum Dialogischen Vorlesen in der Kita statt.