Jedes Mal, wenn ein neues Familienmitglied hinzukommt wird die Konstellation innerhalb der Familie einmal durcheinander gewürfelt. Dynamiken verändern sich und Rollen ebenso. Dass hier besonders die jungen Familienmitglieder, manchmal laut und manchmal ganz leise, darauf reagieren ist ganz klar. Doch was können wir tun, damit die Ankunft nicht ganz so überwältigend ist und wie gehen wir mit dem kleinen und großen Gefühlschaos der Kinder um? Hier ein paar Dinge, die wir selbst probiert oder die uns empfohlen wurden:

Verstehen, was im Bauch passiert.

Nichts ist abstrakter als die Aussage „in meinem Bauch wächst ein Baby“. Selbst wir Mütter sind jedesmal erstaunt, dass am Ende tatsächlich ein kleines perfektes Wesen geboren wird. Wie können wir das denn nun unseren Kindern erklären? Eine ganz wunderbare Hilfe war für uns das Buch „ich da drinnen, Du da draußen“ Hier wird anhand kleiner Experimente den Kinder mit allen Sinnen erklärt, wie es sich für das Baby im Bauch anfühlt und was mit der Mama so vor sich geht. Es werden Nabelschnüre gespannt, es werden Mehlsäcke gestapelt und es in der Badewanne getaucht. Alles sehr anschaulich und liebevoll erklärt, sodass meine Tochter jetzt immer fragt, wie viele Mehlsäcke das Baby gerade wiegt 🙂

Und wie war es bei Dir?

 

Eine weitere Sache, die wir diesmal mit bzw. für die Kinder gemacht haben, war ein individualisiertes Büchlein von Kleine Prints darüber zu erstellen, was Baby eigentlich am Anfang den ganzen Tag so machen. Sie schlafen viel, kuscheln, stillen und wollen getragen werden etc. . All das zeigen wir in dem Buch den Kindern anhand von Bildern als sie selbst Babys waren. Das macht deutlich: ihr habt das als Baby ganz genau so gemacht. Sie lieben dieses Büchlein sehr und ich denke, dass es auch noch intensiv im Einsatz sein wird, wenn das Baby dann da ist.

Ein Geschenk für das Baby

Schon als der erste kleine Bruder kam, habe ich mit der Großen ein Bild gemalt und gerahmt, sodass wir es über den Wickeltisch hängen konnten. Etwas eigenes für das Baby zu basteln hat die Tochter mit viel stolz erfüllt und noch heute, das Bild hängt nun im Kinderzimmer, sagt sie dem Bruder, dass sie das für ihn gemacht hat, als er ein Baby war. Kleine Geschenke erfüllen ja meist beide Seiten mit Freude J

Und wenn es dann doch schwierig wird?

Am Ende weiß man nie, wie die Kinder reagieren. Bei uns war es der Klassiker: ein paar Monate später, wenn die Erkenntnis einsetzte, dass der Bruder immer da bleibt, wurde es mit der Großen schwierig. Sie war so wütend, auf mich, auf den Papa, auf die Welt. Nicht nur war es hart für mich, sie leiden zu sehen, sondern wollte ich ihr natürlich auch immer den Schmerz und die Wut nehmen. Bis mir eine befreundete Psychologin sagte, wie wichtig es ist die Gefühle, die sie haben zu validieren und auch mal auszuhalten. Sie haben ein Recht sich wütend und traurig zu fühlen, denn sie sind Teil der kunterbunten Palette der Emotionen, die sie alle erleben und kennenlernen sollen.

Kleine Auszeiten zu Zweit

Ob es der Trip zum Supermarkt, ein kurzes Eis, exklusive Vorlesezeit oder das Zubettgeh-Ritual ist. Manchmal reichen die 30-minuten Exklusivzeit aus, um das Ankommen in der neuen Situation zu erleichtern und den Mama-Akku aufzuladen. Ich weiß das ist kein Super-Wunder-Geheimtipp, aber oft sind es ja die simplen Sachen, die helfen. Lasst Euch im Zweifelsfall eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse verschreiben, oder nutzt Angebote, wie Wellcome, für Entlastung und um eben Zeit für die Erholung und Neufindung zu haben.

Einen wirklich tollen Artikel zu dem Thema „Entthronung“ hat das gewünschteste Wunschkind geschrieben, in dem is verschiedene Verhaltensmuster ganz einfühlsam erklärt und schöne Alternativen aufzeigt. Diesen Artikel zu lesen lohnt sich allemal!