Immer öfter werden wir gefragt was eine Doula eigentlich ist und wie die Unterstützung dieser aussieht. Dies haben wir zum Anlass genommen uns mit Doula Denise Wilk zu treffen, die uns bei Kuchen und Cafe erzählt hat, was Ihren Beruf oder auch Berufung, ausmacht.

Liebe Denise,was ist eine Doula?

“ Doula“ ist eine Ableitung des griechischen Wortes “ doleia“ was soviel wie “ dienen“ oder “ betreuen“ bedeutet. Eine Doula ist eine Frau, die eigene Kinder geboren hat und über fundiertes Wissen rund um die Schwangerschaft und Geburt, das Wochenbett verfügt. Sie kennt und versteht die emotionalen Bedürfnisse einer Frau während der Geburt. Deshalb ist sie fähig, der Gebärenden eine einfühlsame, kontinuierliche und individuelle Unterstützung zu geben. Auch kennt sie etwaige Ängste des Partners und seine emotionale Lage, auch ihn kann eine Doula unterstützen und entlasten. Eine Doula sieht die Geburt als einzigartiges Erlebnis an, das trotz aller Veränderungen die natürlichste Sache der Welt geblieben ist. Diese Überzeugung wirkt sich positiv auf das Geburtsgeschehen aus. Doulas  begleiten Frauen dort zur Geburt, wo sie gebären möchte- im Krankenhaus, im Geburtshaus, sehr gerne auch zu Hause. Bei Hausgeburten betreut die Doula häufig auch ältere Geschwisterkinder die so, gut betreut, dem Wunder der Geburt eines Geschwisterbabys beiwohnen können. Geburtsbegleiterinnen sind ein Zusatz zur medizinischen Betreuung der Hebamme und stellen keinerlei Konkurrenz zum Klinikpersonal dar.

Worauf sollten Frauen bei der Wahl einer Doula achten?

Hat sich eine Schwangere grundsätzlich dazu entschieden, eine Doula zur Begleitung bei ihrer Geburt zu engagieren, so sollte bei der Personenwahl die Chemie entscheiden. Es gibt kaum etwas intimeres als eine Geburt, da kann nur Sympathie der entscheidende Faktor sein. Was nützen viele Studienabschlüsse, eine grandiose Ausbildung wenn man die Doula nicht “ riechen “ kann. So gilt hier : auf jeden Topf passt ein Deckel! Wir GfG Doulas bieten unverbindliche Erstgespräche an, wenn eine Frau einen anderen “ Typ“ Doula als mich braucht,so vermittle ich weiter. Das ist absolut in Ordnung, wir sind Alle verschieden und es ist wichtig,dass wir authentisch bleiben können. Nicht entscheidend sollten 100 Euro mehr oder weniger sein, hier zu sparen zahlt sich nicht aus. Darum arbeiten die GfG Doulas nach Richtlinien, die auch bei der Vergütung einen Mindestsatz von derzeit 550 Euro vorschreiben. Ich finde es gut, eine ausgebildete Doula zu engagieren, da sie nicht nur über fundiertes medizinisches Wissen verfügt, sondern ihre eigenen Geburtserfahrungen und Motivationen reflektiert hat und somit professionell und empathisch begleitet und nicht nur “ aus dem Bauch heraus“.
Wo habe ich begleitet und sollte die Frau ihre Doula “ anmelden“

Prinzipiell begleite ich jede Frau dorthin zur Geburt, wo sie gerne ihr Kind bekommen möchte. Der Geburtsort muss ja zu ihren Bedürfnissen passen. So war ich schon in Allen Ecken Berlins, Kreuzberg, Schöneberg, Tempelhof, Charlottenburg, Prenzlauer Berg, Friedrichhain, Mitte, Kladow.Ich finde es gut, wenn eine Schwangere bereits im Anmeldegespräch ihre Doula mit anmeldet, gegebenfalls kann sie erklären was eine Doula ist, sollte das nicht bekannt sein. In letzter Zeit habe ich jedoch auch von Gesprächen bei der Anmeldung berichtet bekommen, in denen der Frau eine Doula richtig ausgeredet wurde : “ sowas brauchen sie hier nicht“ . Ich weiss von einer Frau, die im Frühjahr auf ihre bereits bezahlte Doula verzichtet hat, da sie die Konfrontation mit dem Krankenhaus scheute ( verständlich!) . Diese Entwicklung erschreckt mich, denn es geht uns doch einzig und allein um gelungene, selbstbestimmte Geburten. Um gut betreute Frauen und Familien. Da sollten doch Alle an einem Strang ziehen. Über die Gründe kann ich nur mutmaßen, aber eine zertifizierte Doula muss ganz sicher von keinem Krankenhaus gefürchtet werden. Ganz im Gegenteil!

Wann sollten sich interessierte Frauen melden?

Ist eine Schwangere sicher, dass sie eine Doulabegleitung wünscht, ist es natürlich ratsam so früh wie möglich Kontakt zu suchen. So kann die Beziehung des Betreuungspaares wachsen, sie lernen sich gut kennen und die Doula kann in der Schwangerschaft mit Rat und Tat zur Seite stehen. Beschwerden können z.B. durch Massagen, Entspannungstechniken, gelindert werden. Mit der Doula hat die werdende Mama eine Vertraute an ihrer Seite, wo sie jederzeit Gehör findet- auch über medizinische Fragen hinaus.

Welchen Rat würdest Du Frauen zur Vorbereitung auf ihre Geburt geben?

Das ist eine schwierige Frage. Der wichtigste Rat jedoch ist wahrscheinlich : Geburt hat nichts mit erlerntem Können zu tun. Wir müssen nichts erlernen um gut unsere Kinder zu bekommen. Das können wir nämlich, das liegt in der Natur der Sache! Wir sind als Frauen dazu gemacht, Kinder in uns wachsen zu lassen und auf die Welt zu bringen. Es ist eher so, dass unser neuzeitliches Gehirn, der Neokortex im Bezug auf Geburt hinderlich ist. Diesen sollten wir also nicht weiter mit viel Wissen und Können füttern , was wir dann unter der Geburt abrufen wollen- damit berauben wir unser altes Gehirn um die Möglichkeit zu übernehmen. Das ist nämlich das Wichtigste, was es zu wissen gilt ! Der Affe in uns weiß wie’s geht 🙂 . Nicht desto trotz sollte man gut informiert in die Geburt gehen, was das ganze Drumherum anbelangt ( Einleitung, Richtlinien, Schmerzmittel, Geburtspositionen und Möglichkeiten ,Vitamingabe, ambulante Geburt, Familienzimmer… ) .

Vielen Dank liebe Denise, wir haben viel gelernt, viel gelacht und viele Grundlagen bekommen um interessierten Frauen die Begleitung durch eine Doula nahe zu bringen.

Mehr zu der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung und den dort ausgebildetetn Doulas findet Ihr hier

Falls Ihr Euch eine Begleitung durch eine Doula wünscht, könnt Ihr uns gerne kontaktieren, damit wir gemeinsam eine Doula in Eurer Nähe finden.