Sobald das Baby anfängt zu krabbeln, ist in seiner Umgebung und Reichweite nichts mehr sicher. Es möchte die Welt erkunden und macht vor nichts halt. Kinder sollen die Welt um sich herum entdecken dürfen, denn sie lernen mit jeder Bewegung. Sie testen und probieren, nehmen in den Mund, tasten, lassen Dinge fallen und heben sie wieder auf. All diese Erfahrungen sind wichtig.

Für Eltern ist dieser Entwicklungsschritt eine wunderbare Erfahrung und gleichzeitig der totale Stress, denn der Wohn- und Entdeckungsraum birgt so einige Gefahren. Das Sicherheitsbedürfnis von Eltern ist sehr verschieden, die Einen möchten ihr Kind vor Allem schützen, die nächsten gehen dies entspannter an und lassen das Kind Gefahrquellen entdecken und versuchen ihnen den Umgang mit diesen vorzuleben, die ein oder andere Beule inbegriffen.

Bisher haben wir schon einige Bereiche zum Thema Kindersicherheit angeschnitten, um Euch eine Orientierung zu geben, worauf man achten sollte z.B.:

Heute möchten wir das Thema Chemie im Haushalt genauer beleuchten. Chemie? Werden jetzt einige denken, ist doch selbstverständlich, dass ich dies außerhalb der Reichweite meines Kindes aufbewahre!

Abenteuer Zuhause

Gehen wir einmal geistig durch unsere Wohnung/unser Haus und beginnen im Flur.

Die Schuhe sind im Schuhschrank verstaut, direkt neben ihnen die Schuhputzcreme, das Imprägnierspray und ähnliches. Die Creme ist toll, um sie sich überall hinzuschmieren, die Spraydose klappert so schön, wenn Kind sie schüttelt.

Gehen wir in das Bad, dann findet sich neben der Toilettenbürste ein WC-Reiniger. In der begehbaren Dusche steht das Duschgel und das Haarshampoo, dass darauf wartet ausgedrückt und verteilt zu werden. Im Waschbeckenunterschrank stehen verschiedene Reinigungsmittel für das Bad, und wahrscheinlich gibt es auch für das Kind erreichbare Kosmetik oder Nagellackentferner.

Im Wohnzimmer steht auf dem Couchtisch ein Öllämpchen, was wunderbar riecht, in einer kleinen Bar steht der Amaretto und Likör in Reichweite. Im Krimskramsschubfach liegen alte Batterien und von den letzten Grußkarten an die Familie kullern noch vielfarbige Filsstifte und ein Papierkleber im zugänglichen Bastelfach.

In der Küche locken die Türen des Spültisches, hinter denen sich bunte Waschtabs, Waschpulver, Reiniger, etc. verstecken, die zum Entdecken einladen. Vielleicht steht auch der Abfluss-, Allzweck- und Backofenreiniger dabei?

Aber das Kinderzimmer ist frei von Chemiekalien, da sind sich alle sicher!

Ups, liegt da nicht gerade noch das Fieberthermometer vom letzten Messen auf der Wickelauflage? Und die Zinksalbe für den wunden Babypo? Das Babyöl?

Sicher fallen dem Einen oder anderen von Euch noch andere Dinge ein. In Summe ist man doch immer wieder erstaunt, wie viele Chemikalien uns doch so umgeben.

Wichtig ist, diese entweder außerhalb der Reichweite des Kindes aufzubewahren, sie in Schränken sicher zu verschließen oder auch ganz weg zu verwerfen bzw. zu ersetzen.

Chemie ersetzen

Weichspüler zum Beispiel kann man einfach ersetzen, indem man stattdessen einen Löffel Tafelsalz mit in das Spülfach gibt, einen Spritzer Zitrone dazu und schon riecht Eure Wäsche frisch.

Backpulver hilft zum Bleichen der weißen Wäsche. Karottenflecken beseitigt man, statt sie mit teurem Fleckenentferner zu behandeln, in dem man ein bisschen Babyöl auf den Fleck gibt und schon ist nach dem Waschen alles fleckenfrei.

Alternativ zu Allzweckreinigern, könnt ihr einfach die Schalen einer Orange mit Haushaltsessig übergießen und für 10 Tage stehen lassen und schon habt ihr einen gutriechenden Reiniger der auch noch Fett und Kalk entfernt.

Statt Scheuermittel kann man auch gemahlenen Kaffee nehmen und auf die zu reinigende Stelle einreiben.

Statt Möbelpolitur oder Schuhwachs nehmt einfach ein wenig Kokosöl und verreibt es. Schon glänzen Möbel und auch Schuhe und pflegen ganz nebenbei.

Dies sind nur einige Vorschläge und beliebig auszuweiten. Wenn Ihr mehr über dieses Thema lesen möchtet, dann empfehlen wir Euch z.B unseren Eguide Greenproofing oder das Buch Besser leben ohne Plastik von Anneliese Bunk & Nadine Schubert.

Zum Thema Kindersicherheit und Vergiftungen durch Chemikalien ist eine kostenlose Broschüre des Bundesinstitutes für Risikobewertung erhältlich.