Ihr kennt sie ja, die tollen Top 10, die seit Monaten im Netz rumgeistern. Wir haben auch eine Liste für Euch gemacht. Eine, die zeigen soll, dass wir alle toll sind. So einfach ist das nämlich…oder?

  1. Du kochst bio, TK, vegan, Schnitzel oder liebst den Lieferservice
  2. Du weinst, lachst, schimpfst und fluchst
  3. Trockenshampoo, Kaffee und Wein sind Deine besten Freunde
  4. Du bist berufstätig, Vollzeitmama, Teilzeitmama, Whatever
  5. Du bis homo, hetero, trans und rockst eine kleine Familie
  6. Du hast 10 verschieden T-Shirt für dein Kind, aber findest kein eigens, dass nicht voller Brei, Milch oder Spielplatzflecken ist
  7. Brei, Flasche, Brust und das Baby wird satt
  8. Du nutzt den Kinderwagen für lange Spaziergänge mit dem Nachwuchs, den Einkauf oder dem Hund
  9. Du kannst dich nachts, wie ein Superheld um Lego, Schleich und Co. schlängeln, um aufs Klo zu gehen oder dem Kind Wasser zu bringen
  10. Du rockst Deine Hausgeburt, bist größter Fan der PDA oder trägst Deine Kaiserschnittnarbe mit stolz

Warum diese Top 10? Weil wir häufig vor lauter Vergleichen vergessen, wie gut wir die Dinge im Rahmen unserer Möglichkeiten tun. Wir lieben es uns in Gruppen zusammen zu finden und von anderen Gruppen abzugrenzen. Das hilft uns bei der Identifikation unserer Werte und unser Identität und liegt in unserer Natur als soziales Wesen. Deswegen gibt es Parteien, Peer Groups, Elterngruppen bei Facebook usw.

Teil dieser Identifikation ist es eben auch das eigene Handeln als besser bzw. passender abzugrenzen als anderes. Dies rechtfertigt, warum wir tun, was wir tun. Warum wir unsere Kinder nur in Stoffwindeln betten, sie im eigenen Bett schlafen lassen, sie ab 6 Monate mit Brei zufüttern, oder eben bis 3 stillen. Fragen wir andere Mütter, warum sie tun, was sie tun, haben sie meist eine, für sich, schlüssige Erklärung. Oder sie tun es eben weil sie es so kennen – von ihren Müttern und Großmüttern. Oder sie können es nicht anders, weil die Umstände es nicht zulassen. Oder sie möchten es eben unbedingt anders machen, als ihre Mütter es taten. Beweggründe gibt es viele. Und unser historisches Päckchen – familienhistorisch, wie gesellschaftshistorisch – dürfen wir dabei nicht vergessen.

Sich in einer Gruppe einzufinden kann uns sehr gut tun brauchen wir für die Definition unserer Identität. Dennoch sollten wir dabei nicht vergessen, dass es eben auch andere Lebenswege, -wahrheiten und Perspektiven gibt. Wir sollten öfter zuhören und weniger sagen „also ich würde das nie so machen“, wir sollten auf den liebevollen Blick achten, mit dem jede Mama ihr Kind anschaut – ein Blick der uns als Mütter ausmacht und verbindet. Wir sollten nicht vergessen, dass wir das alle irgendwie zum ersten Mal machen bzw. gemacht haben, egal ob mit 15 oder 40. Mutter zu sein ist das tollste, beängstigendste, herausforderndste, überwältigendeste, dankbarste, verrückteste und unvorhersehbarste, was wir getan haben. Und wir versuchen alle diese Reise mit Milchflecken auf dem Kleid, tiefen Augenringen und ganz viel Supermamapower zu meistern. Darin sind wir uns sicher alle einig und gleich.

Liebe Grüße von einer tollen Mutter.

Gerne möchten wir auch Euch zu Wort kommen lassen. Erzählt uns doch, wie Euer Weg in die Mutterschaft war, wie es sich anfühlte Mutter zu werden und wofür ihr dankbar seid. Schickt uns gern den Text und wir veröffentlichen ihn als Gastbeitrag (mit oder ohne Bild, Name, Link – da sind wir ganz offen)