Nicht nur für Mama und Papa verändert sich viel, wenn ein weiteres Baby erwartet wird, auch für die Geschwister steht eine aufregende Zeit bevor. Oft seid ihr Eltern bei einem weiteren Kind viel entspannter, dabei solltet ihr aber nicht vergessen, dass es für das zukünftige große Geschwisterchen nicht immer leicht und die Veränderung oft schwer zu begreifen ist. Ich habe mit meiner 3 jährigen Tochter einige Hochs und Tiefs in der Schwangerschaft erlebt und vieles daraus lernen können. Einige Dinge haben uns dabei sehr geholfen und die möchte ich Euch heute gerne vorstellen.

Bücher

Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, habe ich gleich nach einigen schönen Geschwisterbüchern gesucht. Das Kind liest gern und ich kann es wortgewandteren Leuten und netten Bildern überlassen, die ganze Nachwuchsangelegenheit zu erklären. Logisch, dachte ich! Viele Bücher fand ich allerdings zu oberflächlich und teilweise sogar irgendwie unpassend. Ich habe dann auf Empfehlung und nach einiger Sucherei drei schöne Bücher gefunden, die wir gemeinsam gelesen haben.

  1. das einfache Mitmachbuch

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  1. das lustige Aufklärbuch

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  1. das schön-ehrliche „Manchmal-ist-es-auch-doof“-Buch

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Der Arztbesuch und Mutter-Tochter-Tage

Nachdem meine Tochter erfahren hat, dass es besondere Ärzte nur für Mädchen/Frauen und Mamas und vor Allem ein ganz besonderes Gerät gibt, das in den Bauch gucken kann, wollte sie unbedingt mal mitkommen. Gesagt, getan. Sie war sehr erstaunt darüber wie komisch das Baby auf dem Bildschirm aussah und sehr stolz, dass sie mit zum Mama-Arzt durfte. Nur wir beide! Danach waren wir noch gemeinsam Essen und haben einen richtig schönen Mutter-Tochter Tag draus gemacht. Die Mutter-Tochter Tage haben wir übrigens immer öfter gemacht und wollen diese auch nach der Geburt weiterführen.

Gemeinsames Einrichten und Üben

Ich habe meiner Tochter schon von Anfang an gesagt, dass ich unbedingt die Hilfe der großen Schwester brauche, dass das Baby auch manchmal anstrengend sein kann und man es am Anfang vor allem wickeln, füttern und tragen muss. Das kann auch mal langweilig sein oder nerven. Ich habe gemeinsam mit ihr die Wickelkommode eingerichtete, auf der nun schon jetzt ihre Puppe regelmäßig gewickelt wird. Ihr Baby wird viel in der Puppentrage getragen und gestillt und wenn wir die Babysachen einräumen, darf ihr Baby auch mal einen Strampler vom Geschwisterchen anziehen. All die Bestandteile, die auf uns zukommen, nehmen wir im gemeinsamen Spiel auf. Sie sagt nun, dass sie auch eine Mami ist und weiß immer was ihr Baby gerade braucht. Ich hoffe sehr, dass diese Sensibilisierung und Vorbereitung hilft, wenn das Baby dann da ist.

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Geschwisterschule

Ein ganz besonderes Highlight war der Geschwisterkurs bzw die Gechwisterschule. Die Tochter war ganz stolz, dass sie trotz ihrer 3 Jahre schon in eine Schule darf und dann auch noch in eine, in der nur große zukünftige Geschwister erlaubt sind. Der Kurs hat 15 Euro für 90 Minuten gekostet und war jeden Cent wert. Es ging wirklich nur um die Kinder, die spielerisch lernten, wie es sich für die Mütter anfühlt schwanger zu sein, wie sie ihr helfen können, was sich nach der Geburt verändern wird, wie man Babys wickelt, trägt, beruhigt, und vor allem mit ihnen spielt, was für Spielsachen die Babys haben dürfen und welche nicht. Am Ende durften die Kinder ein Bild für das Baby malen, dass nun über der Wickelkommode hängt und haben eine Urkunde bekommen. Finia ist nun ein absoluter Experte!

Das Geschwistergeschenk

Vielen kennen den kleinen Trick sicherlich. Das Baby bringt dem großen Geschwisterchen ein superduper Geschenk mit. Weil Babys die tolle Sachen mitbringen, muss man ja nett finden. Das hilft sicherlich kurzfristig, langfristig sagen wir schon jetzt Verwandten und Bekannten, dass sie, falls sie was schenken wollen, auch Finia eine Kleinigkeit mitbringen sollen und wenn es nur ein Pixibuch oder ein Lutscher ist. In unserem Falle ist es übrigens ein Geschenk, mit dem sie sich auch selbst lange beschäftigen kann, denn ein paar ruhige Minuten sind bald wieder Gold wert.

Außerdem: versuchen wir schon jetzt zu kommunizieren, dass Bekannte, Freunde, und Familie nicht nur auf das Baby zu gehen und es bewundern sollen, wenn es da ist, sondern in erster Instanz über Finia gehen sollen. Der Einstieg „Bist du jetzt eine große Schwester? Toll! Gefällt es dir? Hast du der Mama schon geholfen?“ ist einfach ein anderer als „oh da ist ja das Baby, wie süß, na wie läuft’s? Geht’s Euch gut? Klappt es mit dem Stillen?“ Während Version eins das große Geschwisterchen mit einbezieht, schließt die zweite Version es automatisch aus….und dem Baby ist es am Anfang natürlich total egal.

Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass wir „Mädels“ durch das Baby enger zusammengewachsen sind und hoffe sehr, dass sich die gemeinsame Vorbereitung und Vorfreude auch auf die erste Zeit zu viert auswirkt. Da ich im konkreten Falle eine Tochter habe, kann ich natürlich nur von unserer Erfahrung sprechen. große Brüder können aber natürlich genauso mit einbezogen werden!

Habt ihr auch noch ein paart Tipps, wie sind eure großen Geschwister mit der Umstellung umgegangen? ich bin gespannt auf Eure Tipps, Tricks und Erfahrungen.

Liebe  Grüße aus dem Mutterschutz,

Ulrike