Viele, die diese Überschrift lesen werden sicherlich denken:
Was ist dies denn wieder für eine absonderliche Idee?
Wird hier schon wieder der Natur ins Handwerk gepfuscht?
Vielleicht nehme ich Vorab diesen Fragen ein bisschen den Wind aus den Segeln, indem ich hinzusetze
….. für Frühgeborene im Inkubator?
Für mich als Mutter von sehr kleinen Frühchenzwillingen (1000 g Geburtsgewicht) ist dies weniger ein abschreckendes, denn ein interessantes Thema.
Ein neues Forschungsprojekt der Wissenschaftler der Hohensteininstitute beschäftigt sich mit der Entwicklung dieser neuartigen Therapiemethode. Was dahinter steckt ist, laut Pressebericht, zusammenfassend folgendes:
Je nach Schwangerschaftswoche in dem die Frühchen geboren werden leben diese für mehrere Wochen oder auch bis zu vier Monate im Inkubator. In diesem werden anhand verschiedener Hilfsmittel Temperaturen angepasst, die Beatmung unterstützt, Sauerstoffsättigung oder Herztöne überwacht oder mittels Sonden Nahrung zugeführt.
Natürlich sind die frischgebackenen Eltern bemüht es den Kleinen mit Decken, Kuscheltieren oder selbstgestrickten Mützchen, so gemütlich als möglich zu machen. Dieses Bemühen dem Kind ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln, ist oft neben der körperlichen Anwesenheit (Känguruhing) der Eltern die einzige anfängliche Möglichkeit dem Kind Nähe zu geben.
Diese Situation simuliert natürlich nicht annähernd den Verbleib und die Möglichkeit des Wachstums im Mutterleib.
Aber eine Simulation soll mit der Entwicklung und dem möglichen Einsatz einer künstlichen Gebärmutter ermöglicht werden. „Kindern, die zu früh zur Welt kommen, fällt es oft schwer, sich im Raum zu orientieren, ihre Muskelspannung anzupassen und komplexe Bewegungsabläufe durchzuführen“
Durch einen künstlichen Uterus kann dem Frühgeborenen mit Hilfe einer räumlichen Begrenzung Geborgenheit, durch Herztonsimulatoren Sicherheit vermittelt werden und damit eventuellen Spätfolgen wie Störung der Motorik und Sensorik vorgebeugt werden.
Unbestritten kann dies kein Ersatz für das Heranwachsen im Mutterleib sein, aber ich persönlich finde dieses Forschungsprojekt sehr spannend.
Gerade Frühcheneltern sind sehr auf Spätfolgen, Entwicklungsstörungen, usw. sensibilisiert und für jede Neuerung und Unterstützung dankbar, die ihren Kindern den bestmöglichen Weg ebnet.
Ich bin auf die weiteren Entwicklungen gespannt und möchte noch kurz hinzufügen, dass meine Glückskinder trotz 1000 g und einem ungünstigem Start gesund und altersgerecht entwickelt sind.
Ich weiß also nicht was diese neuartige Entwicklung bei ihnen bezweckt hätte, denke aber dass ich sie als Möglichkeit sicher in Betracht gezogen hätte.
Ich bin gespannt auf Eure Meinungen zu diesem Thema! Liebe Grüße Inga
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