Beim Trinken an der Brust kreiert das Baby ein Vakuum im Mund und übt Druck an der Brust aus indem es seine Zunge bewegt. Sollte die Bewegung der Zunge durch ein zu kurzes Zungenbändchen (genannt Ankyloglossie) beeinträchtigt sein, kann das Stillen schwierig und schmerzhaft werden. Wir haben einige Vorträge von Fachmänner und Fachfrauen (wie z.B. Dr. Carlos González) zum Thema gehört und recherchiert, um für (werdende) Eltern, die vielleicht noch nichts über dieses relativ häufige Problem gehört haben, zu informieren und aufzuklären.
Was genau ist ‘Tongue Tie’ / Ankyloglossie, ein verkürztes Zungenbändchen?
Ankyloglossie heißt eine Verwachsung der Zunge mit dem Mundboden, normalerweise durch ein zu kurzes Zungenbändchen, was dazu führt, dass die Beweglichkeit der Zunge eingeschränkt ist.
Tongue tie ist angeboren und betrifft etwa 3,2% bis 4,8% der reifen Säuglinge bei der Geburt .
Es gibt vier Kategorien des zu kurzen Zungenbändchen: posterior (vorne), anterior 1&2 (hinten) und submucös (unter der Schleimhaut). Keine Kategorie ist schlimmer als die andere, sondern variiert je Einzelfall. Hier könnt ihr euch Bilder von unterschiedlichen zu kurzen Zungenbändchen ansehen.
Warum ist ein zu kurzes Zungenbändchen ein Problem?
Die Folgen eines zu kurzen Zungenbändchens ändern sich mit dem Alter des Kindes aber das akuteste Problem könnte das Stillen werden. Wie ganz am Anfang erklärt, muss ein Vakuum erschafft werden, damit Muttermilch aus die Brust abgesaugt werden kann. Hierfür wird die Zunge benutzt. Ein faszinierendes Video welche Abläufe dafür notwendig sind, kann man hier finden.
Nachvollziehbar, wenn das Trinken zum Problem wird, wenn die Zunge nicht über die benötigte Beweglichkeit verfügt.
Die Zeichen, dass ein Säugling ein zu kurzes Zungenbändchen haben könnte sind:
- Hohle Backen beim Trinken an der Brust
- Schmerzhafte oder wunde Brustwarzen der Mutter
- ‘Dauerstillen’ (normal sind 10-12 Stillmahlzeiten pro Tag / jeweils 10-20 Minuten an beiden Brüsten)
- Baby zeigt noch Hungerzeichen nach den Stillmahlzeiten
Der Körper erkennt, dass das Baby nicht optimal an der Brust trinkt, mehr Oxytocin wird ausgeschüttet und die Milch fließt schneller, damit das Baby ohne viel Aufwand die nötige Ernährung bekommt. Dadurch kann es aber zu Koliken, Blähungen und Erbrechen für das Baby und eine Brustentzündung oder Mastitis für die Mutter kommen.
Obwohl viele Babys mit zu kurzen Zungenbändchen nicht ausreichend zunehmen, können manche Babys gut zunehmen aber dabei etwas ‚aufgeregter‘ sein, als die Babys, die nicht so hart arbeiten müssen, um die benötigten Milch zu erhalten.
Langfristig kann ein zu kurzes Zungenbändchen die Ursache sowohl für Sprachfehler also auch leichte Atemwegsprobleme sein,weil die Nasenhöhlen eventuell asymmetrisch wachsen. Weiterhin könnte das wachsende Gebiss beeinflusst werden so dass eine spätere Korrektur nötig ist. Diese Missbildung der Zähne kann auch zu Karies führen. Sogar die Flasche zu geben kann schwierig werden und wenn das Kind für Beikost bereit ist, könnte es sein, dass es dem Kind schwer fällt das Essen in seinem Mund mit der Zunge zu bewegen.
Was ist die Lösung für ein zu kurzes Zungenbändchen?
Wenn du vermutest, dass dein Baby ein zu kurzes Zungenbändchen hat, ist es wichtig einen Experten aufzusuchen. Viele Krankenhäuser haben eine qualifizierte Stillberaterin vor Ort und können relativ schnell reagieren. Viele Eltern oder die begleitende Hebamme bemerken jedoch ein zu kurzes Zungenbändchen erst, wenn sie schon mit dem Baby Zuhause sind. Als Vorbereitung auf die Geburt, ist es vielleicht eine gute Idee, Empfehlungen für eine gute Still- und Laktationtionsberaterin IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant) einzuholen, falls du Hilfe rund um das Stillen Hilfe brauchst.
Schon vor 3000 Jahren wurde auf Papyrus dokumentiert wie man ein zu kurzes Zungenbändchen schneidet. Dies würde bedeuten, dass eine solche Technik nichts Neues für die Menschen ist. Jedoch gibt aus irgendeinem Grund nur wenige Ärzte, die über die Expertise verfügen, ein zu kurzes Zungenbändchen zu diagnostizieren und zu schneiden. Am wichtigsten ist, dass das Zungenbändchen komplett gelöst ist: Sollte der Arzt sich nicht trauen, tief genug zu schneiden, könnte das Bändchen wieder zusammenwachsen. Es ist auch möglich, dass mehrere Bändchen da sind, die geschnitten werden müssen, daher sind weitere Untersuchung (und Fachkompetenz) nötig.
Sobald das Zungenbändchen geschnitten wurde, muss man regelmäßige Übungen machen, um zu verhindern, dass sich eine Narbe bildet und damit die Schleimhaut nicht wieder zusammenwächst. Bei den Übungen geht es darum, die Zunge leicht anzuheben und zu bewegen.
Stillkinder brauchen normalerweise nach einer Frenotomie ‘Saugtraining’, damit sie lernen wie man mit einer beweglichen Zunge an der Brust trinkt. Eine Still- und Laktationsberaterin hilft Euch die richtige Positionierung an der Brust zu finden, dem Baby das Stillen wieder beizubringen und wird hoffentlich dazu führen, dass man eine lange und angenehme Stillbeziehung mit seinem Kind genießen kann!
Hatte dein Kind ein zu kurzes Zungenbändchen? Wir würden gerne deine Erfahrung hören![:en]Breastfeeding is a combination of vacuum and pressure, resulting in the release of milk from the breast. In order to do this, a baby needs a certain amount of tongue mobility. Sometimes babies lack this tongue mobility due to ankyloglossia or tongue tie. We have listened to various experts (such as Carlos González) speak on this subject and have done our own research and put together a short post for parents or parents-to-be who might not be aware of this relatively common problem.
What is tongue tie?
Tongue tie is a result of the frenulum (the band of tissue connecting the bottom of the tongue to the floor of the mouth) being too short and tight, meaning that the movement of the tongue is restricted.
Tongue tie is present at birth (congenital) and hereditary. Between 0.2% and 2% of babies are born with too-tight frenula.
There are four categories of tongue tie: Posterior, Anterior 1&2 and Submucosal. No one category is ‘worse’ than the other- all four categories can have varying degrees of severity. You can see some images and descriptions of the different types of tongue tie here
When is tongue tie an issue?
The consequences of tongue tie vary over time but a very imminent problem can be with breastfeeding. As stated at the very beginning of this post, a vacuum needs to be created in the baby’s mouth, in order to extract milk from the breast. The main tool used to do this is the tongue (fascinating image material can be found here, if you are interested!). Of course, if the tongue is lacking the necessary movement to efficiently extract milk from the breast, problems occur.
A few of the signs that might indicate an inadequate latch due to tongue tie are:
- Hollow cheeks when sucking on the breast
- Sore or cracked nipples (as baby may use the gums to compress the breast, rather than the tongue)
- Very long feeds
- Baby appears to be still hungry at the end of a feed
- Very frequent nursing (on average a newborn baby in a Western country will nurse 10-12 times per day for 10- 20 minutes on each breast)
Being the brilliant things that they are, our bodies detect that the baby drinking on the breast doesn’t have an efficient latch, more oxytocin is released and the milk flows faster so that the baby still gets what it needs. However, more milk and a faster flow can result in engorgement and mastitis for mum and gagging, vomiting, ‘colic’ and a gassy tummy for baby.
Whilst many babies with severe tongue ties fail to gain the necessary weight to be considered healthy, some babies may gain weight well but are often a little fussier than babies who aren’t working as hard to get the nutrition they need to thrive.
In the long-term, a tongue tie can cause speech issues and can interfere with the growth of the teeth so that a later correction is required. Dental caries may also become an issue due to the malformation of the teeth and there are cases of minor respiratory problems due to asymmetry of the nasal cavity. Even bottle feeding, a baby with a tight frenulum can be tricky and when it comes to weaning/introducing solid foods, babies may have some trouble moving food around their mouths.
What is the solution for tongue tie?
If you suspect that your baby has a tongue tie, it’s really important to speak to an expert in this field. Many hospitals have an in-house lactation consultant who can advise further. However, many parents discover their baby’s tongue tie once they have left the hospital. A good tip for preparation for the time after the birth would be to find out about your local breastfeeding groups and local IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant) who you can contact in case you need breastfeeding support.
Cutting a tongue tie was already documented on Egyptian papyrus over 3000 years ago so it’s nothing new. However, for some reason there are not near enough doctors who know how to recognize a tongue tie, let alone how to release one. The important thing is that the tongue tie is fully released: If a doctor doesn’t dare to cut sufficiently deep, the frenulum will reattach itself. It’s also very possible that there are multiple categories of tongue tie in one mouth and so investigation (and expertise) is required.
Once a frenulum is cut, exercises are needed in order to limit scar tissue and prevent reattachment. This may be a simple matter of pushing gently down on the floor of the mouth and lifting the tongue.
Babies who have had a frenotomy will need some level of ‘suck training’ so that they learn how to breastfeed with their newly-discovered tongue mobility. Ensuring good positioning and latch with the help of a good lactation professional will help your baby to re-learn breastfeeding quickly and will hopefully lead to a long and mutually enjoyable breastfeeding journey!
Did your baby have a tongue tie? We would love to hear your experiences!
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