Seit ich selbst Zwillinge und mit Ulrike maternita gegründet habe, habe ich mehr als 100 (werdende) Zwillingseltern kennengelernt und unterstützt. Ob privat, als Dienstleistung, im Rahmen der Stillberatung oder des MehrlingsABC Workshops für werdende Zwillingseltern, Austausch untereinander ist gefragt und wichtig.
Für mich als Mama immer wieder spannend zu sehen, wie verschieden oder gleich, wir Zwillingseltern mit unserer Familiensituation umgehen, welche Fragen wir uns stellen. Auch in der Stillberatung sehe ich die Herausforderungen und vielen Fragezeichen zum Stillen, zur Beikost, zum Schlafen. Und immer wieder werde ich gefragt: Wie war das bei Dir? Hast Du einen Tipp?
So verschieden die Familiensituation, so verschieden auch die Antworten. Denn ich finde, dass jede Familie ihren eigenen Weg gehen sollte, schauen sollte, was für sie gut, günstig und vor allem umsetzbar ist. Aus diesem Grund haben wir einige Zwillingseltern und BloggerInnen gefragt, wie sie das Leben mit Zwillingen erleben und organisieren.
Daraus ist eine kleine Blogserie entstanden, an der wir Euch in den nächsten Wochen teilhaben lassen möchten. Wir freuen uns, dass Lisa von Stadt Land Mama, Christina von Einer Schreit Immer, Franzi von Mamaliness ihre Antworten mit Euch teilen möchten, komplettiert von Sven von Zwillingswelten (denn, wir wollen die Zwillingspapas nicht vergessen, die ebensolche Herausforderungen haben).
Heute, schreibe ich Inga, wie das so bei mir war und ist.
Wie war das bei Dir, Inga?
Als Du erfahren hast, dass Du Zwillinge bekommst….
Erst einmal FREUDE und Glück ! Und dann wie in einem Newsticker ratterten die Fragen und Feststellungen: + Ein Jahr Elternzeit reicht bei zwei Kindern nicht aus, es müssen mindestens zwei sein + wie sage ich das meinem Chef und wann + oh gott, wir brauchen zwei Betten + einen Zwillingskinderwagen + wo finde ich eine Hebamme + was kommt da auf uns zu + wie geht das mit Zwillingen + kann man die unterscheiden + ich will Mädchen + Jungen, nein ich bin eine Mädchenmama + usw.
Eineiig oder Zweieiig? Mädchen und Mädchen, Junge und Junge oder ein Pärchen?
Die Frage, der Fragen an der Du als Zwillingsmama nicht vorbei kommst. Meine Antwort: zweieiige Mädchen und es ist unglaublich wie verschieden sie heute sind und bereits im Bauch waren.
Brust oder Flasche? Brei oder Brokkoli?
Dadurch, dass die Zwillinge in der 28 SSW. auf die Welt kamen habe ich eigentlich alles gemacht. Pumpstillen, stillen, Fertigmilch. Um Energie zu sparen haben mein Mann und ich nachts in Schichten gestillt bzw. gefüttert, damit jeder von uns einmal mehr als 2 Stunden Schlaf bekommt. Wie mein Stillstart war, habe ich bereits einmal im Blog beschrieben.
Bei uns gab es bei der Beikost kein oder. Wir haben sowohl Brei gefüttert, als auch Fingerfood angeboten, je nach Situation und Interesse der Kinder. Es war ein entspannter Beikoststart und ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung von Ernährungsplänen, BLW usw. Wir haben einfach gekocht und probiert. Der Rest kam von ganz alleine und wir hatten von Beginn an bis heute gute Esserinnen.
Wie viele Stunden hast du im Durchschnitt die letzten 5 Jahre geschlafen? Und wie schlaft ihr bei Euch zu Hause?
Neulich habe ich festgestellt, dass ich nach 5 ½ Jahren immer noch das Gefühl habe, den fehlenden Schlaf nicht mehr aufholen zu können. Ich nutze wirklich jede Minute um zu schlafen. Zu Beginn haben die Kinder gemeinsam im Beistellbett bei uns geschlafen, mit einem Jahr sind sie in ihre eigenen Betten und ihr Zimmer umgesiedelt. Allerding hat dann trotzdem jede Nacht einer von uns bei den Kindern im Zimmer geschlafen bzw. seit sie laufen können, sie bei uns. Was soll ich sagen? Noch heute krabbeln sie JEDE Nacht in unser Bett. Nein wir haben kein verlängertes Familienbett, sondern schlafen dann wie die Ölsardinen zu Viert im 1,80 Bett. Wir könnten einfach ein XXL-Bett bauen, aber irgendwo ist da noch der kleine Gedanke, dass so schön es ist, wir doch irgendwann wieder nur als Paar in unserem Bett schlafen. Daher sind die Nächte so ruhig oder unruhig, wie die Kinder schlafen – aber das nächtliche und morgendliche Kuscheln ist und bleibt einfach wunderschön.
Tragen und/oder Schieben?
Beides. Selbstverständlich hatten wir einen Zwillingskinderwagen. Da die Kinder, wie bereits geschrieben sehr unterschiedlich sind und waren, haben wir zudem immer ein Tragetuch und eine Babytrage dabei gehabt. Je nachdem, welches Kind gerade unruhig war, habe ich dann Eines getragen während das Andere im Wagen lag. Gleichzeitig getragen habe ich sie eigentlich nie, wobei ich das Glück hatte, dass mein Mann das erste halbe Jahr mit uns zu Hause war.
Wann wird es leichter?
Die Frage, die ich so, so oft gestellt bekomme. Meine Antwort: Es wird anders! Andere Herausforderungen und zum jeweiligen Zeitpunkt stellt man sich immer wieder die Frage: Wie um Gottes Willen, soll ich dies oder jenes am Besten machen? Ob das je aufhört? Ich bin gespannt.
Den Tipp, den keine Zwillingsmutter missen sollte
Vergiss das schlechte Gewissen! Wir tun zu jedem Zeitpunkt, das Beste was wir können.
Das Beste an Zwillingen
Doppelte Liebe, doppeltes Glück und die beiden haben von Beginn an einen vertrauten Menschen, der alles miterlebt, mitfühlt, sie in- und auswendig kennt. Wünschen wir uns dies nicht alle auch einmal?
In der nächsten Woche lest Ihr die Antworten von Franzi von dem Blog Mamaliness.
Du möchtest auch erzählen, wie das Leben mit Zwillingen bei Euch ist? Dann schreibe uns gerne eine Email an info@maternita.de.
Unser Tipp:
Die wirklich hilfreichen Facebookgruppen: Zwillinge stillen und Zwillinge tragen und Zwillinge, natürliche Geburt, Stillzeit und danach
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