Seit ich selbst Zwillinge und mit Ulrike maternita gegründet habe, habe ich mehr als 100 (werdende) Zwillingseltern kennengelernt und unterstützt. Ob privat, als Dienstleistung, im Rahmen der Stillberatung oder des MehrlingsABC Workshops für werdende Zwillingseltern, Austausch untereinander ist gefragt und wichtig.
Für mich als Mama immer wieder spannend zu sehen, wie verschieden oder gleich, wir Zwillingseltern mit unserer Familiensituation umgehen, welche Fragen wir uns stellen. Auch in der Stillberatung sehe ich die Herausforderungen und vielen Fragezeichen zum Stillen, zur Beikost, zum Schlafen. Und immer wieder werde ich gefragt: Wie war das bei Dir? Hast Du einen Tipp?
So verschieden die Familiensituation, so verschieden auch die Antworten. Denn ich finde, dass jede Familie ihren eigenen Weg gehen sollte, schauen sollte, was für sie gut, günstig und vor allem umsetzbar ist. Aus diesem Grund haben wir einige Zwillingseltern und BloggerInnen gefragt, wie sie das Leben mit Zwillingen erleben und organisieren.
Daraus ist eine kleine Blogserie entstanden, in der bereits ich und Franziska von mamliness beschrieben haben, wie das Leben mit Zwillingen bei uns so ist und war. Heute freuen wir uns ganz doll, dass Euch die liebe Lisa (35), von dem beliebtesten und wohl bekanntesten Elternblog Stadt Land Mama, Mutter einer Tochter (11) und von Zwillingen (9) erzählt, wie sie das so erlebt hat.
Wie war das bei Dir, als Du erfahren hast, dass Du Zwillinge bekommst….
Das war im wahrsten Sinne des Wortes unglaublich. Ich hab´s nicht geglaubt. Denn als da zwei kleine schlagende Herzen in meinem Bauch gesichtet wurden, war unser erstes Kind gerade einmal anderthalb. Wir hatten wirklich überhaupt nicht mit Zwillingen gerechnet. Hätte ich nicht eh beim Ultraschall gelegen, wäre ich vermutlich umgekippt.
Eineiig oder Zweieiig?
Eineiig. Wir haben vier Monate nach der Geburt einen Test gemacht, weil wir das unbedingt genau wissen wollten.
Mädchen und Mädchen, Junge und Junge oder ein Pärchen?
Junge und Junge. Die beiden sehen sich auch sehr ähnlich, unterscheiden sich dann aber doch im Charakter. Uns war es auch wichtig, dass sie als zwei individuelle Persönlichkeiten heranwachsen dürfen. Sie haben eigene Kleidung, waren in eigenen Kitagruppen und sind heute in getrennten Klassen. So müssen sie sich ihren Freundeskreis nicht auch noch teilen.
Brust oder Flasche?
Ich habe beide sechs Monate voll gestillt und nach 16 Monaten abgestillt. Da wir nach Bedarf gefüttert haben, habe ich eigentlich rund um die Uhr mindestens ein Kind an der Brust gehabt. So jedenfalls hab ich das in meiner Erinnerung abgespeichert.
Brei oder Brokkoli?
Äh, beides? Erstmal gab es Brei und als die ersten Zähne kamen, gab es auch mal Brokkoli. Gehört auch heute noch zu den wenigen Gemüsearten, bei denen nicht alle Kinder „Baaaah“-schreiend wegrennen.
Wie viele Stunden hast du im Durchschnitt die letzten 5 Jahre geschlafen?
Ohhhh, zum Glück recht viele, denn die Zwillinge sind schon 9. Allerdings haben wir aus den ersten Jahren mit gleich drei Wickelkindern ein kleines Schlaftrauma erlitten, das auch heute noch aufflammt, wenn mal wieder eine Nacht nicht ganz so ruhig war, wie sonst mittlerweile üblich. Ich glaube, es hat drei Jahre gedauert, bis sie die erste Nacht zusammen durchgeschlafen haben. Davor hatten wir Zeiten, da gab es kaum Unterschiede zwischen Tag und Nacht. Irgendein Kind und ein Elternteil war einfach immer wach. Damals war es undenkbar für mich, abends auszugehen und FREIWILLIG auf mehrere Stunden möglichen Schlaf zu verzichten. Das geht mittlerweile aber wieder ganz gut.
Und wie schlaft ihr bei Euch zu Hause?
Wir Eltern schlafen im ersten Stock. Die Kinder alle im zweiten. Alle drei in einem Zimmer, weil sie das so wollen. Als sie noch klein waren, schliefen wir alle in einem Zimmer. Das lag daran, dass ich stillte, aber auch daran, dass wir damals in Berlin nur einen einzigen Raum hatten, der nicht zur Straße hinführte und dadurch recht ruhig war.
Tragen und/oder Schieben?
Ich hab geschoben, wie ein Weltmeister. Aber wenn unsere Zweijährige dann auch mal sitzen wollte, hab ich sie halt in den Zwillingswagen gesetzt und dafür eins der Babys getragen. Mir tut allerdings nach kurzer Zeit der Rücken so weh, dass das für alle nicht schön ist. Ich kann nicht mal Rucksäcke tragen. Da fehlt mir leider die Muskulatur oder der richtige Körperbau.
Wann wird es leichter?
Hahahahaha. Ohne meinen Anwalt sage ich nichts. Wie heißt es so schön: jede Phase hat ihre Herausforderungen. Bei uns war es damals der Schlafmangel, der uns herausforderte, dann waren es die Abtausende von Infekten. Heute sind es Geschwisterstreitigkeiten. Aber das klingt jetzt so negativ. Am besten ist es, wenn sie abends mit den Beinen ineinander verkeilt in ihrem Bett liegen und ruhig atmen, weil sie selig schlafen. Es gibt nichts Leichteres und Schöneres, als das zu sehen. Im Grunde muss man sich an harten Tagen also nur auf den Abend freuen 😉
Der Tipp, den keine Zwillingsmutter missen sollte
Oh, ich bin überhaupt kein guter Tippgeber. Was uns selbst geholfen hat, war Humor. Wir haben dann irgendwann angefangen, witzig über unser Chaos zu bloggen, das tat uns total gut, weil wir nicht nur unsere Gedanken dadurch besser ordnen konnten, sondern auch, weil sich jedes schlimmste Chaos schon irgendwie lohnt, wenn wir damit auch nur einen da draußen zum Lachen bringen konnten.
Das Beste an Zwillingen
Zwillinge sind einfach immer besonders. Und werden es auch bleiben. Punkt.
Liebe Lisa, wie toll, dass Du gleich JA gerufen hast, als wir Dich gefragt hast ob Du bei der kleinen Zwillingsreihe dabei sein magst! Danke, dass Du uns teilhaben läßt und die Vielfältigkeit von uns Zwillingseltern mit Deiner Geschichte bereicherst.
Wenn Ihr mehr über Lisa lesen wollt, dann schaut gerne vorbei unter Stadt Land Mama oder bei facebook .
Ihr seid auch Zwillingsmama, ggf. sogar Bloggerin, und habt Lust dabei zu sein? Dann schreibt uns gerne!
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