Viele Mütter kennen ihn nur zu gut: Den Countdown zum Gerburtstermin – DAS Datum, and dem du DEIN Baby kennenlernen wirst! Aber viele Frauen sind enttäuscht, wenn der Entbindungstermin endlich kommt, verstreicht und sich das Baby immer noch nicht blicken lässt.

Fakt ist: Erstgebärende sind tendenziell rund 41 Wochen und 1 Tag schwanger. Nach dem ersten Baby finden Entbindungen nach durchschnittlich 40 Wochen und 3 Tagen statt. Etwa 10% der Frauen gebären sogar erst nach 42 Wochen. Dennoch beharren wir darauf, uns gröβtenteils unerreichbare Ziele zu setzen, die viele werdende Mütter in einen Tumult aus Verzweiflung und Sorgen stürzen – oft mit unerwünschten Konsequenzen.

In einer Vielzahl von Fällen glauben Mediziner, dass eine Überfälligkeit zum Geburtstermin mit erhöhten Risiken einhergeht und empfehlen oftmals medizinische Schritte (z.B. Einleitung), um „die Geburt voranzutreiben“. Zum Thema haben wir auch in unserem Blog Geburtseinleitung oder Übertragung bereits berichtet. Jedoch fand man Anhaltspunkte in einer Analyse bundesdeutscher Perinataldaten, die zwischen 2004 und 2013 gesammelt wurden, dass solche Maβnahmen keine unabdingbaren Lösungen sind und hinterfragt werden sollten:

Forscher analysierten die Anzahl der Totgeburten in Deutschland im Zusammenhang mit der Schwangerschaftswoche. Es wurde festgestellt, dass sie Geburtensterblichkeitsziffer pro 1000 Geburten zwischen den Wochen 41+0 und 41+6 niedrig ist (0.7 pro 1000); innerhalb der 42. Schwangersschaftswoche steigt diese Zahl auf 2.3 pro 1000 und 6.3 pro 1000 bei Schwangerschaften, die über 42+6 Wochen hinausgehen.

Die Schluβfolgerung dieser Analyse unterstützt das Argument, Einlingsschwangerschaften vor 41+6 Wochen nicht einzuleiten (im Gegensatz zu Mehrlingsschwangerschaften, die bei dieser Analyse nicht berücksichtigt wurden).

Dieses Ergebnis zeigt auch, dass die Berechnung eines einzelnen Tages als Geburtstermin nicht unbedingt sinnvoll ist. Wenn eine Fehlkalkulation vorliegt und Krankenhausrichtlinien eine Einleitung in Woche 40/41 vorschreiben, könnte eine solche Einleitung länger andauern, sollte der Muttermund noch nicht weich genug sein (dies kann zu „Fetal Distress“ führen, was im besten Fall oftmals eine Entbindung durch Geburtszange oder Saugglocke zur Folge hat, im schlimmsten Fall einen Kaiserschnitt). Das Baby ist vielleicht einfach noch nicht bereit zu kommen, was zu Schwierigkeiten führen kann, wenn es körperlich noch nicht völlig entwickelt ist.

Dazu gab es ebenfalls eine interessante Analyse von Studienergebnissen, welche darauf hinweist, dass die Dauer der Schwangerschaft von der Leistungsfähigkeit der Mutter abhängt. Hat die Mutter nicht mehr genügend Energie für sich und ihr Ungeborenes, kommt das Baby auf die Welt. Die Größe des Geburtskanals scheint für den Geburtszeitpunkt nicht ausschlaggebend zu sein, wie bisher vermutet.

Wichtige Hinweise, die auf weniger Interventionen hinweisen und dem natürlichem Verlauf der Schwangerschaft wieder mehr in den Vordergrund rücken lassen sollten.

[:en]Many mothers know it: the countdown to the DUE DATE: THE date when you will get to meet YOUR baby! But many women are disappointed when their due date comes and goes, and there’s still no sign of their little one.

It’s a fact: first time mothers tend to be pregnant for around 41 weeks and 1 day. After more than one baby, the average delivery happens at 40 weeks and 3 days. About 10% of women carry their babies for more than 42 weeks. Yet we still insist on setting a mostly unachievable goal, sending many mothers-to-be into a spiral of despair and worry, which can often have undesirable consequences.

In an abundance of cases, the medical profession believes ‘going overdue’ and increased risk go hand-in-hand, often recommending medical intervention (e.g. induction) to ‘get things going’. In an analysis of German perinatal data, gathered from 2004 to 2013 however, there is evidence to suggest this is not a watertight conclusion and should be questioned:

Researchers analysed the number of stillbirths in Germany in relation to the stage of pregnancy, using data collected between 2004 and 2013. They found that stillbirths per 1000 births is low between 41+0 and 41+6 days (0.7 per 1000); into the 42nd week of pregnancy, there was an increase to 2.3 still births per 1000 and for pregnancies lasting longer than 42+6 weeks, 6.3 per 1000.

This conclusion of the analysis seems to further support the case for not inducing birth before 41+6 weeks of pregnancy for pregnancies with one baby (as opposed to multiples, which were excluded from the analysis).

The outcome also helps to emphasise that giving a single day as the ‘due date’ isn’t necessarily positive. If there is a miscalculation and hospital policy dictates a birth must be induced at 40/41 weeks, induction may take longer if the cervix is not yet ripe (which may result in feotal distress, often followed at best by a forceps or ventouse birth, at worst by a C-section) and baby may simply not be ready to come, which can lead to difficulties due to them not being fully developed physically.

So next time you want to ask a mother-to-be “What’s your due date?”, bite your tongue!