Sandra ist nicht nur unser neustes Team-Mitglied und Expertin in allen rechtlichen Fragen, sondern auch Mutter von zwei Jungs und Gründerin des Blogs smart-mama.de. Wir haben sie für Euch zu ihrem neuen Blog interviewt und wollen Euch natürlich das spannende Interview nicht vorenthalten
1. Liebe Sandra, seit kurzem bist Du mit Deinem Blog „smart-mama“ online gegangen. Dieser beschäftigt sich mit dem für viele (werdende) Eltern leidigen Themen Recht, Gesetz, Pflicht, Behörde und Anträgen. Wie kam es dazu? Als Mama wurde ich plötzlich auch privat mit überraschend vielen Rechtsthemen konfrontiert. Es fiel mir selbst als Juristin nicht leicht, mich durch den ganzen Gesetzes-, Formular- und Behördendschungel durchzukämpfen. Dabei habe ich mich gewundert warum es im Netz keine Plattform gibt, die (werdende) Mamas bei Rechtsfragen unterstützt. Irgendwann begann ich selber Pläne zu schmieden… Beim Lesen eines Mama-Blogs kam mir dann die Idee, das Projekt in Form eines Blogs umzusetzen.
2. Hast Du privat (als Schwangere bzw. Mutter) selbst Situationen erlebt, in denen Dir Dein Fachwissen als Fachanwältin für Arbeitsrecht dienlich war? Welche waren das und was hat Dich besonders daran geärgert? Nach der Elternzeit – ich habe damals eine Rechtsabteilung geleitet – wurde mir mitgeteilt, dass mein Job wegen verschiedener Umstrukturierungen nicht mehr vorhanden sei. Kurz nachdem ich die Firma verließ wurden Teile meines Jobs von meiner Elternzeitvertretung in freier Mitarbeit ausgeübt. Das war natürlich nicht sehr charmant…
3. Was sind Deiner Erfahrung nach die Themen die werdende Eltern oder speziell Mütter auf rechtlicher Ebene am Meisten interessieren oder verunsichern? Schwangerschaft und Mama-Sein führen auch im Job zu vielen Veränderungen und leiten beruflich fast immer einen neuen Abschnitt sein. Erfahrungsgemäß stellen sich daher sehr viele Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis. Das fängt gleich nach einem positiven Schwangerschaftstest mit der Frage an, wann man seinen Arbeitgeber darüber informieren muss. Auch im Zusammenhang mit Mutterschutz, Elternzeit, Elternteilzeit und natürlich nach Kündigungen sind viele Mamas verunsichert und suchen anwaltlichen Rat.
4. Du bist, wie Ulrike und ich, selbst Mama und eine Mompreneur. Das stellt uns täglich vor viele Herausforderungen. Du hast ein Baby und ein Kleinkind von 4 Jahren. Wie vereinbarst Du persönlich Familie und Beruf? Familie und Beruf zu vereinbaren ist für mich eine täglich neue Herausforderung. Irgendwie gelingt es immer, aber ich musste lernen damit umzugehen, dass das schlechte Gewissen zu einem ständigen Begleiter wird. Mit dem Baby fängt mein Arbeitstag derzeit erst abends an und endet irgendwann nachts. Ab und zu arbeite ich auch tagsüber, wenn der Kleine schläft oder wenn mich mein Mann, der auch selbständig arbeitet, unterstützen kann. Eine dauerhafte Lösung ist das natürlich nicht, daher hoffe ich, dass ich bald in einem Coworking-Büro mit Kinderbetreuung arbeiten kann. Über dieses wunderbare Projekt, das Eltern ermöglich in unmittelbarer Näher zu ihren Kindern zu arbeiten, habe ich auch schon auf meinem Blog geschrieben („Coworking Toddler“).
5. Welche Unterstützung hättest Du währen Deiner Schwangerschaft oder in der jetzigen Situation mit Baby und einem kleinen Kind gewünscht? Welche Art der Unterstützung durch uns hättest Du Dir vorstellen können? Was denkst Du über einen Service für (werdende) Eltern wie unseren? Während meiner ersten Schwangerschaft hatte ich aufgrund meines stressigen Jobs kaum Zeit zur Geburts- und Baby-Organisation. Ich war froh wenn ich überhaupt Zeit für Hebammen- und Arzttermine hatte. Hinzu kam, dass mein Mann beruflich viel unterwegs war. Alles fokussierte sich dann auf die letzten Schwangerschaftswochen. Das war teilweise sehr anstrengend, insbesondere als auch noch ganz plötzlich meine Hebamme absprang. In diese Zeit hätte ich dringend einen Babyplanner für die Hebammensuche und bei dem ganzen Papierkram gebrauchen können, den ich immer vor mir herschob. Auch nach der Geburt – zum Beispiel bei der Kitaplatz- und Babysittersuche hätte mir ein Babyplanner bestimmt eine Menge Stress und Rennerei ersparen können. Ein Babyplanner als Begleitung, Organisations- und Entscheidungshilfe für werdende und frischgebackene Mamas ist wirklich eine super Sache!
6. Was sind Deine Top 3 Tipps zu den Bereichen Recht, Gesetz, Pflicht, Behörde und Anträgen, die Mütter unbedingt beachten sollten? Allgemeine Tipps lassen sich nur schwer aufstellen, da die Themen sehr komplex sind und kein Fall dem anderen gleicht. Aber spontan fallen mir schon einige „goldene Regeln“ ein: Generell sollte man sich wichtige Aussagen schriftlich bestätigen lassen (z. Bsp. die Zusage eines Kitaplatzes, Bestätigung der Elternzeit, Genehmigung einer Teilzeittätigkeit etc.). Das gilt auch gleichermaßen für die Geltendmachung von Ansprüchen. Bei einer Festanstellung empfehle ich außerdem immer den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung. Viele Mütter ärgern sich im Nachhinein, dass sie bei arbeitsrechtlichen Angelegenheiten fast immer auf den Anwaltsgebühren sitzen bleiben. Und last but not least: Mit Beginn der Schwangerschaft sollte man sich die Zeit nehmen, um sich regelmäßig über rechtliche Themen und Mama-Rechte zu informieren. Kaum eine Mama kennt alle Ansprüche, die ihr zustehen. Zum Beispiel die Kostenerstattung für eine Haushaltshilfe nach einer ambulanten Geburt oder Hausgeburt durch die gesetzliche Krankenkasse. Dafür gibt es jetzt aber meinen Blog smart-mama.
Sandra ist nicht nur unser neustes Team-Mitglied und Expertin in allen rechtlichen Fragen, sondern auch Mutter von zwei Jungs und Gründerin des Blogs smart-mama.de. Wir haben sie für Euch zu ihrem neuen Blog interviewt und wollen Euch natürlich das spannende Interview nicht vorenthalten
1. Liebe Sandra, seit kurzem bist Du mit Deinem Blog „smart-mama“ online gegangen. Dieser beschäftigt sich mit dem für viele (werdende) Eltern leidigen Themen Recht, Gesetz, Pflicht, Behörde und Anträgen. Wie kam es dazu? Als Mama wurde ich plötzlich auch privat mit überraschend vielen Rechtsthemen konfrontiert. Es fiel mir selbst als Juristin nicht leicht, mich durch den ganzen Gesetzes-, Formular- und Behördendschungel durchzukämpfen. Dabei habe ich mich gewundert warum es im Netz keine Plattform gibt, die (werdende) Mamas bei Rechtsfragen unterstützt. Irgendwann begann ich selber Pläne zu schmieden… Beim Lesen eines Mama-Blogs kam mir dann die Idee, das Projekt in Form eines Blogs umzusetzen.
2. Hast Du privat (als Schwangere bzw. Mutter) selbst Situationen erlebt, in denen Dir Dein Fachwissen als Fachanwältin für Arbeitsrecht dienlich war? Welche waren das und was hat Dich besonders daran geärgert? Oh ja. Am ersten Arbeitstag nach der Elternzeit – ich habe damals eine Rechtsabteilung geleitet – wurde mir mein Job gekündigt. Die Begründung war, dass mein Arbeitsplatz wegen Umstrukturierungen zwischenzeitlich weggefallen sei. Kurz darauf wurde mein Job dann plötzlich von meiner Elternzeitvertretung in freier Mitarbeit ausgeübt. Das war natürlich nicht sehr charmant. Mit der Abfindung die ich eingeklagt hatte, baute ich dann meine eigene Kanzlei auf, insofern bin ich im Nachhinein sehr dankbar für die finanzielle Starthilfe.
3. Was sind Deiner Erfahrung nach die Themen die werdende Eltern oder speziell Mütter auf rechtlicher Ebene am Meisten interessieren oder verunsichern? Schwangerschaft und Mama-Sein führen auch im Job zu vielen Veränderungen und leiten beruflich fast immer einen neuen Abschnitt sein. Erfahrungsgemäß stellen sich daher sehr viele Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis. Das fängt gleich nach einem positiven Schwangerschaftstest mit der Frage an, wann man seinen Arbeitgeber darüber informieren muss. Auch im Zusammenhang mit Mutterschutz, Elternzeit, Elternteilzeit und natürlich nach Kündigungen sind viele Mamas verunsichert und suchen anwaltlichen Rat.
4. Du bist, wie Ulrike und ich, selbst Mama und eine Mompreneur. Das stellt uns täglich vor viele Herausforderungen. Du hast ein Baby und ein Kleinkind von 4 Jahren. Wie vereinbarst Du persönlich Familie und Beruf? Familie und Beruf zu vereinbaren ist für mich eine täglich neue Herausforderung. Irgendwie gelingt es immer, aber ich musste lernen damit umzugehen, dass das schlechte Gewissen zu einem ständigen Begleiter wird. Mit dem Baby fängt mein Arbeitstag derzeit erst abends an und endet irgendwann nachts. Ab und zu arbeite ich auch tagsüber, wenn der Kleine schläft oder wenn mich mein Mann, der auch selbständig arbeitet, unterstützen kann. Eine dauerhafte Lösung ist das natürlich nicht, daher hoffe ich, dass ich bald in einem Coworking-Büro mit Kinderbetreuung arbeiten kann. Über dieses wunderbare Projekt, das Eltern ermöglich in unmittelbarer Näher zu ihren Kindern zu arbeiten, habe ich auch schon auf meinem Blog geschrieben („Coworking Toddler“).
5. Welche Unterstützung hättest Du währen Deiner Schwangerschaft oder in der jetzigen Situation mit Baby und einem kleinen Kind gewünscht? Welche Art der Unterstützung durch uns hättest Du Dir vorstellen können? Was denkst Du über einen Service für (werdende) Eltern wie unseren? Während meiner ersten Schwangerschaft hatte ich aufgrund meines stressigen Jobs kaum Zeit zur Geburts- und Baby-Organisation. Ich war froh wenn ich überhaupt Zeit für Hebammen- und Arzttermine hatte. Hinzu kam, dass mein Mann beruflich viel unterwegs war. Alles fokussierte sich dann auf die letzten Schwangerschaftswochen. Das war teilweise sehr anstrengend, insbesondere als auch noch ganz plötzlich meine Hebamme absprang. In diese Zeit hätte ich dringend einen Babyplanner für die Hebammensuche und bei dem ganzen Papierkram gebrauchen können, den ich immer vor mir herschob. Auch nach der Geburt – zum Beispiel bei der Kitaplatz- und Babysittersuche hätte mir ein Babyplanner bestimmt eine Menge Stress und Rennerei ersparen können. Ein Babyplanner als Begleitung, Organisations- und Entscheidungshilfe für werdende und frischgebackene Mamas ist wirklich eine super Sache!
6. Was sind Deine Top 3 Tipps zu den Bereichen Recht, Gesetz, Pflicht, Behörde und Anträgen, die Mütter unbedingt beachten sollten? Allgemeine Tipps lassen sich nur schwer aufstellen, da die Themen sehr komplex sind und kein Fall dem anderen gleicht. Aber spontan fallen mir schon einige „goldene Regeln“ ein: Generell sollte man sich wichtige Aussagen schriftlich bestätigen lassen (z. Bsp. die Zusage eines Kitaplatzes, Bestätigung der Elternzeit, Genehmigung einer Teilzeittätigkeit etc.). Das gilt auch gleichermaßen für die Geltendmachung von Ansprüchen. Bei einer Festanstellung empfehle ich außerdem immer den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung. Viele Mütter ärgern sich im Nachhinein, dass sie bei arbeitsrechtlichen Angelegenheiten fast immer auf den Anwaltsgebühren sitzen bleiben. Und last but not least: Mit Beginn der Schwangerschaft sollte man sich die Zeit nehmen, um sich regelmäßig über rechtliche Themen und Mama-Rechte zu informieren. Kaum eine Mama kennt alle Ansprüche, die ihr zustehen. Zum Beispiel die Kostenerstattung für eine Haushaltshilfe nach einer ambulanten Geburt oder Hausgeburt durch die gesetzliche Krankenkasse. Dafür gibt es jetzt aber meinen Blog smart-mama.
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